Das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML, eine der vier Partnerorganisationen des Lamarr-Instituts, wurde für die Entwicklung des digitalen Zwillings @ILO mit dem renommierten Deutschen Logistik-Preis 2023 ausgezeichnet. Das Siegerprojekt „Dachser Future Terminal – innovativer digitaler Zwilling @ILO für eine leistungsstarke Stückgutlogistik“ ist das Ergebnis der Kooperation des Fraunhofer IML mit dem Logistikdienstleister DACHSER. Der Name des digitalen Zwillings @ILO steht für „Advanced Indoor Localization and Operations“ und revolutioniert die Prozesse im Warenumschlag.
Der digitale Zwilling @ILO ermöglicht nicht nur eine erhöhte Transparenz im Warenumschlag, sondern optimiert und beschleunigt auch die einzelnen Arbeitsschritte erheblich. Diese Innovation wurde durch die Bundesvereinigung Logistik (BVL) mit dem Deutschen Logistik-Preis 2023 ausgezeichnet. Das @ILO-Terminal nutzt spezielle KI-basierte Algorithmen, die sekündlich von optischen Scaneinheiten erfasste Daten interpretieren. Dies ermöglicht die automatische Identifizierung, Lokalisierung und zukünftig auch Vermessung aller Packstücke. Das Resultat ist ein jederzeit aktuelles Abbild des Lagers und seiner Prozesse – ein digitaler Zwilling. Manuelle Scanvorgänge von Barcodes und zusätzliches Beschriften der Packstücke entfallen, was die Wareneingangs- und Ausgangsprozesse um bis zu 35 Prozent beschleunigt. Das System verwendet zweidimensionale Datamatrix-Codes auf der Oberseite jedes Packstücks als Identifikator. Mehrere hundert optische Scaneinheiten im Deckenbereich der Hallen erfassen den gesamten Boden und gewährleisten so Transparenz im Warenumschlag. Dies ermöglicht allen Mitarbeitenden, Fahrer*innen sowie Personen in Disposition und Kundenservice stets aktuelle Informationen über den Standort jedes Packstücks.
Ein weiteres Highlight des @ILO-Terminals ist die vollautomatische und permanente Vermessung aller Packstücke. Die ermittelten Volumendaten können von intelligenten Systemen genutzt werden, um Fahrer*innen sowie die Beschäftigten im Umschlaglager bei der Verladungs- und Tourenplanung zu unterstützen. Dies trägt dazu bei, Transportkilometer zu reduzieren und Emissionen zu vermeiden. Die BVL-Jury lobte das Projekt als innovatives Konzept für eine leistungsstarke Stückgutlogistik. Der BVL-Vorstandsvorsitzende Prof. Thomas Wimmer betonte, dass hier ein Grundproblem der Stückgutlogistik erfolgreich gelöst wurde.
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