
Das Lamarr-Institut für Maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz und der multinationale Technologiekonzern Wilo mit Sitz in Dortmund haben in einer einzigartigen Kooperation erfolgreich wissenschaftliche Expertise mit industrieller Praxis vereint. Die Zusammenarbeit, initiiert durch Lamarr-Gründungsdirektorin Prof. Dr. Katharina Morik und Georg Weber, Mitglied des Vorstands und CTO der Wilo Gruppe, hat gezeigt, wie KI-basierte Technologien die industrielle Fertigung nachhaltig voranbringen können.
Ein agiler Ansatz für innovative Lösungen
Im Gegensatz zu vielen herkömmlichen wissenschaftlich-industriellen Kooperationen lag der Fokus dieser Partnerschaft zunächst nicht auf festgelegten Projekten. Stattdessen wurden durch Interviews mit verschiedenen Abteilungen bei Wilo potenzielle Anwendungsfälle (Use Cases) identifiziert, priorisiert und gezielt bearbeitet. Diese Vorgehensweise wurde sogar in einem wissenschaftlichen Paper dokumentiert: Prioritization of Identified Data Science Use Cases in Industrial Manufacturing via C-EDIF Scoring. „Wir haben wirtschaftliche und wissenschaftliche Perspektiven zusammengeführt“, erklärt Andreas Pauly vom Lamarr-Institut. „Dank eines agilen Projektmanagements konnten wir schnell Fortschritte erzielen und gemeinsam Ergebnisse erarbeiten.“
Erfolge durch enge Zusammenarbeit
Ein zentraler Erfolgsfaktor war die enge Abstimmung zwischen den Teams des Lamarr-Instituts und den Abteilungen von Wilo. Von der Beantwortung von Kundenanfragen bis hin zu Predictive Maintenance – die entwickelten Ansätze basierten stets auf einem tiefen Verständnis der Geschäftsprozesse sowie auf innovativen Methoden aus der Grundlagenforschung.
Besondere Schwerpunkte lagen dabei auf hybriden Verfahren zur Integration von Expertenwissen sowie ressourceneffizienten Modellen, um kostengünstige Lösungen zu entwickeln. Das Team resümiert:
„Die Kombination aus domänenspezifischem Wissen und neuesten Forschungserkenntnissen hat es uns ermöglicht, vielversprechende Anwendungen zu schaffen.“
Herausforderungen als Chance
Wie bei jeder ambitionierten Zusammenarbeit gab es auch Herausforderungen: Der Umgang mit nicht kuratierten Datensätzen erforderte einen intensiven Austausch mit Domänenexpert*innen, um die Daten korrekt interpretieren zu können. Gleichzeitig erwies sich genau diese Nähe zur Praxis als eine wertvolle Erfahrung für alle Beteiligten. „Forschende lernen so besser, was für die Anwendung relevant ist“, erläutert Lamarr-Wissenschaftler Raphael Fischer. „Und Unternehmen erhalten erste Implementierungen von KI-Anwendungen unter Berücksichtigung ihrer spezifischen Expertise.“
Langfristige Ziele und Potenziale
Das übergeordnete Ziel dieser Partnerschaft war es, die KI-Landschaft innerhalb von Unternehmen wie Wilo nachhaltig zu fördern. Während einige Ergebnisse noch im Rahmen aktiver Produktentwicklungen liegen – darunter Patente und wissenschaftliche Veröffentlichungen –, profitieren langfristig sowohl das Unternehmen als auch dessen Kunden von optimierten Prozessen und besseren Serviceangeboten. Die Erkenntnisse aus dieser Kooperation könnten zudem als Vorbild für zukünftige Partnerschaften zwischen Wissenschaft und Industrie dienen: Sie zeigen eindrucksvoll, dass beide Seiten nur gewinnen können – sei es durch praxisnahe Forschung oder durch innovative technologische Anwendungen.
Abschluss der erfolgreichen Zusammenarbeit
Nach einer intensiven Phase gemeinsamer Arbeit ist die Partnerschaft zwischen dem Lamarr-Institut und Wilo nun vorerst abgeschlossen. Beide Seiten ziehen eine positive Bilanz: „Diese Kooperation hat nicht nur wichtige Erkenntnisse hervorgebracht, sondern auch gezeigt, wie fruchtbar der Austausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft sein kann“, betont Fischer.
Obgleich das Projekt beendet ist, bleibt das Potenzial einer erneuten Zusammenarbeit bestehen: Die Möglichkeit einer Ausweitung oder Übertragung auf neue Bereiche wird bereits diskutiert.
Ausblick in die Zukunft
Mit Blick auf kommende Entwicklungen bleiben die Möglichkeiten vielfältig: Von generativer KI bis hin zu klassischen Regressionsmodellen sind zahlreiche Technologien denkbar. Sollte es zukünftig erneut gemeinsame Projekte geben, könnten diese an den bisherigen Erfolg anknüpfen. „Diese Partnerschaft beweist eindrucksvoll das Potenzial interdisziplinärer Projekte“, resümiert das Team des Lamarr-Instituts abschließend. „Durch den gegenseitigen Austausch konnten wir nicht nur wirtschaftlichen Mehrwert schaffen, sondern auch unsere eigene Forschung entscheidend vorantreiben.“
Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte:
Lamarr-Institut für Maschinelles Lernen & Künstliche Intelligenz
Andreas Pauly
TU Dortmund
E-Mail: an***********@tu*********.de
WILO SE
David Graurock
Head of AI Competence Center
E-Mail: Da************@wi**.com