Das NimbRo-Team unter der Leitung von Prof. Dr. Sven Behnke, Lamarr’s Chair für Embodied AI, gewann die RoboCup German Open für Serviceroboter in Kassel. Bei dem Wettbewerb, der vom 18. bis 20. April stattfand, erreichten die Serviceroboter des NimbRo Teams bei den durchgeführten Tests die höchste Punktzahl in der @Home-Liga. Im Finale überzeugten sie die Jury durch ihre herausragende Fähigkeit, sich autonom zu bewegen, Gegenstände zu greifen und abzulegen und mit Menschen über ein Sprachdialogsystem zu interagieren. Der TIAGo++ Serviceroboter wurden in der Forschungsgruppe Autonome Intelligente Systeme am Institut für Informatik der Universität Bonn in Kooperation mit dem Lamarr-Institut entwickelt.
Der RoboCup ist der größte jährliche europäische Wettbewerb für intelligente autonome Serviceroboter in der @Home-Liga. Ziel ist es, Assistenzroboter für alltägliche Umgebungen zu entwickeln, die beispielsweise hilfsbedürftige Personen unterstützen. Die Fähigkeiten der Roboter werden durch eine Reihe von Tests in einer realistischen häuslichen Umgebung bewertet. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der intuitiven Mensch-Roboter-Interaktion durch Sprache und Körpersprache, der schnellen und sicheren Navigation in unstrukturierten Alltagsumgebungen und der Manipulation von Objekten.
Der TIAGo++ ist ein mobiler Roboter mit einem flexiblen Fahrgestell und zwei Armen. Er nimmt seine Umgebung mit Hilfe von Kameras, Laserscannern und einem Mikrofon wahr und steuert seine 23 Motoren und einen Lautsprecher, um die Assistenzaufgaben selbstständig zu erledigen. Dabei kommen Methoden aus der KI-Forschung wie Bildverarbeitung, Sprachverarbeitung, Bewegungsplanung und Dialogsysteme zum Einsatz.
Die Aufgaben des RoboCup waren vielfältig. Die Roboter waren aufgefordert, Gäste zu begrüßen und die Hausordnung durchzusetzen, Lebensmittel einzulagern und den Frühstückstisch zu decken sowie Gäste in einem Restaurant zu bedienen und die Küche aufzuräumen. Bereits nach zwei Wettbewerbstagen lag NimbRo mit 3331 Punkten an der Spitze des Rankings, gefolgt von ToBI (Universität Bielefeld) mit 2445 Punkten.
Im Finale demonstrierte der NimbRo-Roboter die Navigation in Innenräumen und den Einsatz eines Foundation Models zur Objekterkennung in der realen Welt sowie die multimodale Mensch-Roboter-Interaktion, einschließlich eines sprachbasierten Dialogs zur Unterstützung von Personen bei der Zubereitung des Abendessens. Diese Demonstration begeisterte die Jury, bestehend aus ausgewählten Experten und anderen Teamleitern, besonders und NimbRo gewann den Wettbewerb mit einer Gesamtpunktzahl von 86.