Lamarr-Forscher teilen ihr Fachwissen über große AI-Modelle

Panel Discussion at LEAM Conference in Berlin on January 24 - Lamarr Institute for Machine Learning (ML) and Artificial Intelligence (AI)

Große Modelle der künstlichen Intelligenz (KI) haben ein großes disruptives Potenzial. Die Forscher des Lamarr-Instituts und seiner Partnerorganisationen haben langjährige und weitreichende Erfahrungen mit der Entwicklung und Anwendung der zugrunde liegenden KI-Technologien. Auf der vom Deutschen KI-Verband initiierten LEAM-Konferenz wurde eine Studie zu großen KI-Modellen für Deutschland der Öffentlichkeit vorgestellt.

Die Entwicklung und Anwendung von künstlicher Intelligenz befindet sich derzeit in einem dramatischen Wandel. Der jüngste Erfolg von ChatGPT, einem Chatbot, der wortgewandte Antworten geben kann und natürlich klingende und detailreiche Texte schreibt, ist nur die Spitze des Eisbergs dieser aufregenden neuen Entwicklung. Hinter dem Erfolg von ChatGPT, der Abkürzung für „Chat Generative Pre-trained Transformer„, steht GPT-3, ein großes KI-Modell, das sich mit der Verarbeitung natürlicher Sprache (NLP) beschäftigt.

Die LEAM-Initiative und die Konferenz
Die Wissenschaftler des Lamarr-Instituts verfügen über umfangreiche Erfahrungen in der NLP-Forschung. Lamarr Principal Investigator Dr. Joachim Köhler, Leiter der angewandten Forschungsgruppe NLP am Lamarr Institut, setzt sich auch für die Initiative LEAM ein, die für Large European AI Modelssteht und vom KI Bundesverband initiiert wurde. LEAM bringt Vertreter von Unternehmen und Forschungseinrichtungen mit dem Ziel zusammen, ein wettbewerbsfähiges europäisches KI-Ökosystem aufzubauen, das die Entwicklung großer KI-Modelle fördert.

Am 24. Januar nahm Dr. Joachim Köhler an einer Podiumsdiskussion im Rahmen der LEAM-Konferenz in Berlin teil. Die Diskussionsteilnehmer analysierten die Anforderungen an Software und Hardware zur Erstellung großer KI-Modelle. Eine weitere Podiumsdiskussion über die Rolle von Sprachmodellen und deren Nutzen im Alltag fand mit Dr. Nicolas Flores-Herr statt, dem Leiter des Bereichs Konversations-KI am Fraunhofer IAIS, einer der Partnerorganisationen des Lamarr-Instituts.

Ziel der LEAM-Konferenz war es, in mehreren weiteren Keynotes und Podiumsdiskussionen einen Überblick über die beeindruckende Entwicklung großer KI-Modelle zu geben, das Potenzial und den Nutzen für Akteure aus Forschung und Industrie zu beleuchten und einen Ausblick auf notwendige Schritte zur Umsetzung solcher KI-Modelle in Deutschland zu geben.

Studie zu Großen KI-Modellen für Deutschland
Im Rahmen der LEAM-Konferenz wurden die Ergebnisse der vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz in Auftrag gegebenen Machbarkeitsstudie „Große KI-Modelle für Deutschland“ vorgestellt. Einer der Autoren der Studie ist Dr. Gerhard Paaß, leitender KI-Forscher am Lamarr-Institut.

Die Studie analysiert das disruptive Potenzial großer KI-Modelle, insbesondere der so genannten KI-Foundation-Modelle, bei denen es sich um flexible, wiederverwendbare KI-Modelle handelt, die auf großen Mengen und einem breiten Spektrum von Daten trainiert wurden. Derzeit sind die Vereinigten Staaten und China führend bei der Entwicklung und praktischen Umsetzung solcher großen KI-Modelle. Die Autoren der Studie untersuchen den Bedarf und potenzielle Anwendungsfälle für KI-Gründungsmodelle insbesondere in Deutschland und Europa. Sie erläutern, wie ein gemeinsames Vorgehen von Land, Wissenschaft und Wirtschaft dazu beitragen könnte, ein KI-Ökosystem einschließlich geeigneter Hochleistungsrechenanlagen aufzubauen, das dem wachsenden Bedarf gerecht wird. Die Bündelung der Kräfte für die Entwicklung großer KI-Modelle in Deutschland wird die Grundlage für die Wahrung ethischer Standards, die Stärkung der Wettbewerbsposition der europäischen Wirtschaft und die Sicherung der digitalen Souveränität schaffen.

Weitere Informationen:
Die LEAM-Initiative

Die LEAM-Konferenz (auf Deutsch)

Download der Studie „Große KI-Modelle für Deutschland“

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