Dr. Sebastian Buschjäger, Scientific Coordinator und Forscher für Resourcenbewusstes Maschinelles Lernen am Lamarr-Institut, nahm kürzlich an der 32. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) in Essen teil. Dort präsentierte er Fortschritte in der KI in der Schlafmedizin und stellte innovative Ansätze vor, die darauf abzielen, die Patientenversorgung und klinische Arbeitsabläufe zu transformieren.
Im Rahmen eines Pre-Conference-Workshops hielt Buschjäger einen aufschlussreichen Vortrag über die zentrale Bedeutung qualitativ hochwertiger Daten für die Entwicklung robuster KI-Modelle in der klinischen Praxis. Seine Ausführungen zeigten, wie essenziell präzise und zuverlässige Daten für die Diagnose und Behandlung von Schlafstörungen mithilfe von KI sind.
Während der Hauptkonferenz präsentierten Buschjäger und Dr. rer. medic. Sarah Dietz-Terjung das innovative Sleepwalker-Tool. Dieses Projekt, das ursprünglich darauf abzielte, optimale Therapien für Patienten mit Schlafapnoe vorherzusagen, machte zunächst deutlich, dass eine Verbesserung der (halb-)automatischen Annotation in der klinischen Praxis notwendig ist. Durch die Erweiterung der Funktionalitäten des U-Sleep-Modells, etwa für die Erkennung von Apnoen und Arousals, hat das Team einen wichtigen Schritt in Richtung KI-Modelle gemacht, die klinische Arbeitsabläufe in der Schlafmedizin effektiver unterstützen können.
Aufbauend auf diesen Fortschritten arbeitet das Team nun daran, die Analysen aus dem kontrollierten Laborumfeld in häusliche Umgebungen zu verlagern. Dies würde es den Patienten ermöglichen, in ihrer natürlichen Umgebung mit deutlich weniger Sensoren zu schlafen und dennoch präzise Daten zu sammeln – ein bedeutender Fortschritt für die KI in der Schlafmedizin. Dieser Ansatz spiegelt das Paradigma der Triangulären KI des Lamarr-Instituts wider, das medizinisches Fachwissen mit modernster KI-Technologie und Sensortechnik kombiniert, um wirkungsvolle Lösungen für die Schlafanalyse zu entwickeln.
Die Konferenz betonte zudem die entscheidende Rolle der klinischen Evaluation für den realen Einsatz von KI-Werkzeugen. Buschjäger kommentierte: „Es reicht nicht, etwas zu bauen und zu zeigen, dass es grundsätzlich funktioniert. Wir müssen es im Feld mit echten Menschen testen, um echten Impact zu erzielen.“
Mit Blick in die Zukunft liegt der Fokus des Forschungsteams auf einer gründlichen Evaluierung und Weiterentwicklung, um sicherzustellen, dass das Sleepwalker-Tool nicht nur klinisches Personal in seiner täglichen Arbeit unterstützt, sondern auch die Patientenversorgung verbessert.
Mit diesen Entwicklungen leistet das Lamarr-Institut einen wichtigen Beitrag zur Forschung an der Schnittstelle von KI und Gesundheitswesen. Es zeigt, wie KI in der Schlafmedizin helfen kann, konkrete Herausforderungen zu bewältigen und spürbare Vorteile für die Gesellschaft zu schaffen. Durch die Verbindung von modernsten Methoden des maschinellen Lernens mit klinischer Expertise treibt das Institut die Weiterentwicklung der Behandlung von Schlafstörungen aktiv voran.