Exzellent und interdisziplinär: Lamarr-Institut prägt Spitzenforschung in Bonn und Dortmund

As part of the Lamarr Institute for Machine Learning and Artificial Intelligence, researchers from Bonn and Dortmund are contributing pioneering methods to four research projects receiving excellence funding – focusing on autonomous robotics, basic mathematical research, astroinformatics and particle physics.
© Collage: Max Waidhas | Volker Lannert | University of Bonn | Unsplash

Von der nachhaltigen Landwirtschaft über die Teilchenforschung bis hin zur Astrophysik – Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Lamarr-Instituts gestalten an der Universität Bonn und an der TU Dortmund auf Basis starker Informatik und interdisziplinärer Kompetenz die Zukunft mit Künstlicher Intelligenz:

Im Rahmen der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern ist die Rheinische-Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn am 22. Mai 2025 mit der Förderung von acht Exzellenzclustern ausgezeichnet worden – mehr als jede andere Universität. Die Technische Universität Dortmund erhielt zwei Exzellenzcluster. Als Teil des Lamarr-Instituts für Maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz bringen Bonner und Dortmunder Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zukunftsweisende Methoden in gleich vier dieser exzellenzgeförderten Forschungsvorhaben ein – Schwerpunkte sind autonome Robotik, mathematische Grundlagenforschung, Astroinformatik sowie Teilchenphysik. Darüber hinaus sind Lamarr-Forschende an einem Exzellenzcluster der Ruhr-Universität Bochum zum Thema Cybersicherheit beteiligt.

Im Exzellenzcluster PhenoRob entstehen autonome Robotersysteme für eine nachhaltige Landwirtschaft, in denen das Zusammenspiel von Informatik, Agrar- und Ingenieurwissenschaften konkrete Lösungen für globale Herausforderungen schafft. Folgende Professor*innen sind als „Principle Investigators“ (PI) des Lamarr-Instituts beteiligt: PhenoRob-Sprecher Prof. Dr. Cyrill Stachniss (PI Embodied AI), Prof. Dr. Sven Behnke (Area Chair Embodied AI), Prof. Dr. Maren Bennewitz (PI Embodied AI), Prof. Dr. Jürgen Gall (PI Embodied AI) und Prof. Dr. Stefan Wrobel (Lamarr Co-Direktor); als Associate Member Prof. Dr. Christian Bauckhage (Lamarr Co-Direktor) sowie als Member JProf. Dr. Herman Blum (PI Embodied AI).

Das Hausdorff Center for Mathematics (HCM) bietet die theoretische Bühne für algorithmische Spitzenleistungen, die weltweit Anerkennung finden. Die enge Verbindung zwischen mathematischer Modellierung und informatischen Verfahren ermöglicht neue Ansätze in der kombinatorischen Optimierung z. B. für ein verbessertes Netzwerkdesign oder neue Lösungen in der Logistik. Member des HCM sind die Lamarr-Wissenschaftler*innen Prof. Dr. Anne Driemel (PI Hybrid ML), Prof. Dr. Thomas Kesselheim (PI Resource-aware ML) und Prof. Dr. Petra Mutzel (PI Hybrid ML).

Im neu bewilligten Cluster Our Dynamic Universe (Dynaverse) soll KI-gestützte Astrophysik eine neue Ära datenbasierter Grundlagenforschung einläuten. Im Bereich der Astroinformatik bringen die Wissenschaftlerinnen Prof. Dr. Lucie Flek (Area Chair NLP) und JProf. Dr. Zorah Lähner (PI Hybrid ML) von der Universität Bonn ihre Expertise in der Datenwissenschaft, in großen Sprachmodellen und im Maschinellen Lernen in Bezug zu Geometrie und Physik ein. Von der TU Dortmund wirkt Prof. Dr. Michael Kramer (PI Physics) mit seiner Expertise im Themenfeld der datenintensiven Radioastronomie mit.

Und auch bei der Suche nach den tiefsten Bausteinen der Materie im Cluster Color Meets Flavor werden Methoden der Künstlichen Intelligenz zu unverzichtbaren Werkzeugen für Entdeckungen an der Grenze des bestehenden Wissens. Ziel ist es, einige der größten offenen Fragen der modernen Physik zu beantworten – zur Entstehung der Materie, zu fundamentalen Kräften und möglichen neuen Teilchen. Seitens des Lamarr-Instituts sind Prof. Dr. Petra Mutzel (PI Hybrid ML) und Prof. Dr. Christian Bauckhage (Lamarr Co-Direktor) von der Universität Bonn und Prof. Dr. Johannes Albrecht (PI Physics), Prof. Dr. Jian-Jia Chen (Area Chair Resource-aware ML) und Prof. Dr. Jens Teubner (PI Resource-aware ML) von der TU Dortmund beteiligt.

Dass KI auch in der Cybersicherheit maßgeblich unterstützen kann, zeigt Prof. Dr. Matthew Smith (PI Menschenzentrierte KI-Systeme) am Exzellenzcluster CASA (Cyber Security in the Age of Large-Scale Adversaries) der Ruhr-Universität Bochum. Ziel von CASA ist es, die digitale Welt zu einem sicheren Ort zu machen.

Bundesweite Förderung

Die Exzellenzcluster sind Teil der Exzellenstrategie des Bundeministeriums für Forschung, Technologie und Raumfahrt. Ziel ist es, die Spitzenforschung an deutschen Universitäten und damit den Wissenschaftsstandort Deutschland im internationalen Wettbewerb zu stärken. Seit 2016 werden international wettbewerbsfähige Forschungsfelder an Universitäten bzw. Universitätsverbünden projektbezogen unterstützt. Ab Januar 2026 werden insgesamt 70 Exzellenzcluster von 43 Universitäten für die kommenden sieben Jahre gefördert. Jährlich stehen dafür insgesamt 539 Millionen Euro zu Verfügung.

Weitere News