Jonathan Grunwald, Mitglied des Nordrhein-Westfälischen Landtags, besuchte am 21. Juni 2023 mit seinem Team das Lamarr-Institut für Maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz. Die kleine Delegation kam nach Sankt Augustin zum Fraunhofer IAIS, einer der Partnerorganisationen des Lamarr-Instituts, um sich aus erster Hand über die Themenfelder Digitalisierung, Bildung und Künstliche Intelligenz zu informieren. Empfangen wurden der Politiker und seine Mitarbeiter vom Direktor des Lamarr-Instituts Prof. Dr. Christian Bauckhage, der Geschäftsführerin Heike Horstmann und der Leiterin der Presse und Öffentlichkeitsarbeit Katrin Berkler.
Am Beginn des Besuchs stand eine praktische Vorführung zur Anwendung des Maschinellen Lernens und der Künstlichen Intelligenz in der Wirtschaft. Tobias Deußer, Wissenschaftler am Lamarr-Institut, präsentierte mit Sustain.AI eine KI-basierte Software, die Nachhaltigkeitsberichte analysiert. Solche Berichte zum nachhaltigen Wirtschaften, die von Unternehmen oder Forschungsinstitutionen veröffentlicht werden, lassen sich mit der Software schnell und einfach anhand bestimmter Stichworte und Themen durchsuchen und analysieren. Das Analysewerkzeug schafft so einen schnellen Überblick; davon profitieren beispielsweise Mitarbeitende von Wirtschaftsprüfungsgesellschaften und Controlling-Abteilungen. Entwickelt wurde die Software von Lamarr-Wissenschaftlerin Maren Pielka und ihrem Team, zu dem auch Tobias Deußer gehört.
Bildung war ein weiteres zentrales Thema, denn das Lamarr-Institut engagiert sich im Rahmen des Projekts AI4Schools und der Roberta-Initiative dafür, schon in der Schule Begeisterung für Informatik und Künstliche Intelligenz zu wecken. Sandra Halscheidt, Business Developer am Fraunhofer IAIS, und Thorsten Leimbach, Leiter der Roberta-Initiative, stellten die Initiative AI4Schools und KI-Anwendungen im Open Roberta Lab vor.
Das OpenRoberta Lab ist eine frei verfügbare Open-Source-Plattform, mit der schon Grundschulkinder Programmieren lernen können. Präsentiert wurde die neueste Erweiterung der grafischen Programmieroberfläche, die nun auch künstliche Neuronale Netze umfasst und somit Schülerinnen und Schülern einen leichten Einstieg in das Maschinelle Lernen und die Künstliche Intelligenz bietet.
Einen Überblick über das Lamarr-Institut und seine Entwicklung gab Prof. Dr. Christian Bauckhage. Der Direktor präsentierte die Forschung zu leistungsstarken, vertrauenswürdigen und nachhaltigen KI-Lösungen und betonte den starken Anwendungsbezug und das Engagement für Bildung und Gesellschaft, das die Forschenden des Lamarr-Instituts verbindet.
Im Anschluss an die Präsentationen gab es einen intensiven Austausch zur Rolle des Lamarr-Instituts für die Entwicklung und Wettbewerbsfähigkeit der gesamten Region. Auch beim Thema Bildungsangebote, und insbesondere der Förderung von Kompetenzen in MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) ergaben sich Anknüpfungspunkte.