
Am 20. Februar empfing das Lamarr Institut in Kooperation mit RC Trust und der TU Dortmund den renommierten Forscher Prof. Edward A. Lee im Rahmen der neuen „UA Ruhr Distinguished Lecture Series Trustworthy AI“ und einer Sonderausgabe von „TU Dortmund im Gespräch“. Der Vortrag zog ein begeistertes Publikum an, das sich für die Zukunft der Künstlichen Intelligenz interessierte. Prof. Lee hielt eine spannende Keynote mit dem Titel „Will Embodied AI Become Sentient?“ (Wird verkörperte KI empfindungsfähig werden?) und löste damit eine anregende Diskussion über das transformative Potenzial der verkörperten Robotik und ihre Auswirkungen auf Kognition und Verantwortlichkeit in der KI aus.
Höhepunkte der Keynote
In seinem Vortrag untersuchte Prof. Lee, wie Fortschritte in der verkörperten Robotik – Systeme, die in der Lage sind, ihre physische Umgebung wahrzunehmen und in ihr zu handeln – unser Verständnis von Empfindungsfähigkeit in der Künstlichen Intelligenz umgestalten. Auf der Grundlage von Theorien der Turing-Preisträger Judea Pearl, Shafi Goldwasser, Silvio Micali und Robin Milner argumentierte er, dass verkörperte KI Formen des subjektiven Denkens entwickeln könnte, die traditionelle Konzepte des Wissenserwerbs und der Verantwortlichkeit in Frage stellen.
Prof. Lees inspirierender Vortrag hinterließ bei den Zuhörenden tiefgreifende Fragen darüber, ob Roboter eines Tages Empfindungsvermögen erlangen könnten – und ob Menschen jemals in der Lage sein werden, dies wirklich zu bestätigen.
Interdisziplinäre Podiumsdiskussion
Im Anschluss an die Keynote bot eine interdisziplinäre Podiumsdiskussion weitere Einblicke in Prof. Lees Ideen und breitere Themen rund um verkörperte KI. An der Podiumsdiskussion nahmen teil:
- Prof. Nicole Krämer (RC Trust),
- Prof. Jens Gerken (TU Dortmund),
- Prof. Sergio Lucia (TU Dortmund),
- Prof. Jakob Rehof, einer der Direktoren von Lamarr
Prof. Lee selbst beteiligte sich an der lebhaften Diskussion, die verschiedene Perspektiven zu Themen von ethischen Überlegungen bis hin zu technischen Herausforderungen bei der Entwicklung verkörperter KI-Systeme bot.
Die Teilnehmenden hatten die Möglichkeit, diese Gespräche bei einem Networking-Treffen mit Snacks und Getränken im Rudolf-Chaudoire-Pavillon der TU Dortmund informell fortzusetzen – ein passender Abschluss für einen intellektuell anregenden Nachmittag.
Dieses spezielle Kolloquium war ein weiteres Beispiel dafür, wie die Veranstaltungen des Lamarr-Instituts Expert*innen aus verschiedenen Disziplinen zusammenbringen, um einige der drängendsten Fragen der heutigen KI-Forschung anzugehen.
Unter Veranstaltungen finden Sie zukünftige Veranstaltungen des Lamarr-Instituts zu Maschinellem Lernen und Künstlicher Intelligenz.