Am 9. und 10. Oktober 2023 lud das Berlin Institute for the Foundations of Learning and Data (BIFOLD) an der TU Berlin Wissenschaftler*innen der universitären KI-Kompetenzzentren (BIFOLD, ScaDS.AI Dresden/Leipzig, Lamarr-Institut, Tübingen AI Center und MCML) und des DFKI nach Berlin ein. Dort präsentierten und diskutierten sie aktuelle Ergebnisse ihrer Forschung. Ein KI-Symposium am zweiten Veranstaltungstag brachte die führende KI-Spitzenforschung der Zentren einer interessierten Öffentlichkeit nahe.
Im Rahmen der KI-Strategie der Bundesregierung werden die fünf universitären KI-Kompetenzzentren seit dem 1. Juli 2022 dauerhaft vom Bund und dem jeweiligen Sitzland gefördert. Gemeinsam mit dem DFKI bilden sie ein nationales Netzwerk und sind die Basis des deutschen KI-Ökosystems. Der Parlamentarische Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Mario Brandenburg, der die Zentren und das DFKI in diesem Sommer besuchte, sagte: „Jedes Zentrum hat seine eigenen Stärken. Darauf wollen wir aufbauen und sie zu führenden europäischen Institutionen für KI-Forschung entwickeln.“
KI-Kompetenzzentren sind das Fundament des deutschen KI-Ökosystems
Der 9. Oktober stand ganz im Zeichen des wissenschaftlichen Austausches und Networking. Neben Präsentationen der Zentren kamen die Forschenden in Networking Sessions zusammen und sprachen zu aktuellen Themen aus der KI-Forschung – zum Beispiel zu vertrauenswürdiger Künstlicher Intelligenz, maschinellen Lernverfahren, die die Privatsphäre von Nutzenden schützen und generativen KI-Modellen. Letztere wurden intensiv in einer von Lamarr-Wissenschaftler Dr. Mehdi Ali geleiteten Sitzung diskutiert. Ein KI-Symposium am 10. Oktober richtete sich ausdrücklich an eine interessierte Öffentlichkeit und brachte Informatiker*innen, Ethiker*innen und Politiker*innen mit Fachleuten aus der Wirtschaft und Vertreter*innen der Gesellschaft sowie über 200 Gästen zusammen. Forschende der Zentren präsentierten ihre konkreten Forschungsprojekte im Rahmen einer Postersession.
NRW-Staatssekretärin Gonca Türkeli-Dehnert, die stellvertretend für die Fördergeber eine Begrüßungsansprache hielt, sagte: „Mit den KI-Kompetenzzentren ist Deutschland hervorragend aufgestellt, eine vertrauenswürdige KI zum Wohle der Menschheit weiter zu erforschen – und dies auf internationalem Spitzenniveau. Bund und Länder stärken mit der gemeinsamen, auf Dauer angelegten Förderung der Zentren die Verbindung von Forschung, Lehre und Transfer im Bereich der Künstlichen Intelligenz und des maschinellen Lernens. Das diesjährige KI-Symposium in Berlin hat eindrucksvoll gezeigt, dass diese agilen und innovativen Kooperationen in die Gesellschaft hineinwirken. ´KI-Forschung made in Germany´ ist ein Qualitätssiegel der Technologieentwicklung weltweit.“
Nachhaltige Aufstellung der deutschen KI-Landschaft
Welche technischen Voraussetzungen muss KI mitbringen, um vertrauenswürdig zu sein? Wie gelingt erfolgreicher Transfer von KI-Forschung in die Wirtschaft? Diese und weitere Fragen adressierten und diskutierten Principal Investigators des Lamarr-Instituts in verschiedenen Panels. So unterstrich Prof. Dr. Emmanuel Müller die Notwendigkeit von Grundlagenforschung zu „Kalibriertem Vertrauen“, bei dem Maschinelles Lernen gleichermaßen als vertrauenswürdig von Menschen wahrgenommen wird, aber auch die notwendige technische Zuverlässigkeit gewährleistet.
Dr. Joachim Köhler stellte die aktuelle Forschung des Lamarr-Instituts zu Basismodellen, sogenannten „Foundation Models“, heraus, die nicht erst seit ChatGPT im Fokus der öffentlichen Debatte zu KI stehen. Lamarr-Direktor Prof. Dr. Christian Bauckhage betonte in diesem Zusammenhang: „Wissenschaftler*innen des Lamarr-Instituts forschen mit Hochdruck an generativer KI als Voraussetzung für die internationale Wettbewerbsfähigkeit der hiesigen Wirtschaft. Wir sind stolz bereits heute erfolgreich große KI-Modelle – etwa im Rahmen des Konsortialprojektes OpenGPT-X – entwickelt und in die Anwendung gebracht zu haben.“